Begriffserklärungen

Klärung von Begrifflichkeiten

Ego
Das Ego ist ein abgespaltener geistiger Anteil unseres wahren Selbst, der aus dem Irrtum heraus entstanden ist, wir seien von der Quelle allen Seins getrennt. Der Glaube daran, von der Schöpfung getrennt zu sein, ist mit Schuld verbunden, aus der die Angst in uns geboren wurde. Das Ego muss daher ein eigenes Denksystem erbauen, innerhalb dessen wir über das Fühlen, Denken und der Willenskraft diese Trauma der vermeintlichen Trennung verschleiern um nicht dauerhaft in dieser Angst leben zu müssen. Das Ego ist immer mit dem wahren Selbst verbunden, durch das wir aus dem Denksystem der Täuschungen herausfinden und den Geist wieder vereinen können.

Wahres Selbst (ICH-BIN)
Die Essenz unseres wahren Sein, das Nisargadatta Maharaj auch als das ICH-BIN bezeichnet. Das wahre Selbst lebt außerhalb von Raum und Zeit und kann somit nur innerhalb des gegenwärtigen Momentes erlebt werden. Dazu müssen wir jedoch unser Ego-Denksystem verlassen, was einzig und allein durch klare Willensentscheidung gelingt. Einziger Impuls zu dieser Entscheidung ist, die Konzepte des Egos als ergebnislos und somit als unwahr zu erkennen. 

Der gegenwärtige Moment
Das Hier und Jetzt ist der wichtigste weil der einzigste Weg, über den wir den abgespaltenen geistigen Anteil in uns zu integrieren in der Lage sind. Das hängt damit zusammen, dass wir im gegenwärtigen Moment auch unsere Selbstkonzepte verlassen, die allesamt Produkte der Vergangenheit sind. Alle Gedanken, die mit Schuld und Angst verbunden sind, sind an die Vergangenheit und somit auch an die Zukunft gebunden. Im gegenwärtigen Moment verlassen wir das Konstrukt Zeit und somit verlassen wir das Ego-Denksystem, das ein Konstrukt der Zeit ist. 

Selbstkonzepte
Ein Konzept ist eine Strategie des Egos, das wahre Selbst vor uns selbst und anderen zu verschleiern. Die Angst vor dem wahren Selbst hängt damit zusammen, dass die Trennung von der Quelle allen Seins keine bewusste Entscheidung gewesen. Daher wissen wir nicht, was unser wahren Selbst ist. Dieser Umstand kommt im Aspekt der Erleuchtung zum Tragen, wenn wir uns das erste Mal in unserem wahren Selbst erleben. Der Buddha sprach vom Selbst als unsere wahre Natur, lösgelöst von der Wahrnehmung des Körpers. 

Alle Konzepte sind selbstgemacht, weil aus dem Ich heraus entstehen. Die Prägung beispielsweise durch unsere Eltern hängt damit zusammen, dass wir uns als Kind an ihre Selbstkonzepte gebunden erlebt haben und diese z.T. in unser Leben integriert und hieraus eigene Konzepte gedacht und manifestiert haben. Selbstkonzepte werden auch als Archetypen bezeichnet, die wiederum an die Persönlichkeit des Menschen gebunden ist. So ein Archetyp ist z.B. der Überlebens-Typ, der Krieger, der Schweigsame uvam.

Selbstkonzepte entstehen aus dem Ego-Denksystem und lösen sich mit der dauerhaften Ankunft im gegenwärtigen Moment des Seins, zusammen mit seiner Quelle, dem Ego, nach und nach auf. 

Erfahrung
Übersinnliches Erleben im Zustand des Hier und Jetzt, in dem innerhalb des erlebten Gefühls keinerlei Begrenzung oder Wertigkeit erfahren wird und somit über das sinnliche Erleben, bspw. von Genuss, Schmerz oder Freude, hinausgeht. Siehe auch Erkenntnis.

Wahrnehmung
Erleben von vornehmlich sinnlichen Eindrücken, bevor diese durch den Geist bearbeitet werden können. Je nachdem, ob der Geist abgespalten oder in seiner reinen Form die Auswertung des Wahrgenommen vornimmt, resultiert daraus ein Erleben ohne (Erfahrung) oder ein Erleben mit zeitlicher Abgrenzung (Erlebnis).

Körper
Sinnlich erfahrbarer Teilaspekt des Mensch-Sein, neben Seele und Geist, in dem das Stoffliche (Materie) eingegliedert ist. Da Materie niemals aus sich heraus sondern einzig durch den Geist erschaffen werden kann, hat auch der menschliche Körper einen geistigen Ursprung. Wird dieser geistige Usprung verleugnet, kann auch von Identifizierung mit dem Körpers gesprochen werden. Bezogen auf das Weltbild eines Menschen wird die Identifizierung mit der Materie an sich auch als Materialismus bezeichnet. 

Seele
SinnlicherTeilaspekt des Mensch-Sein, indem sie dem Körper nahesteht weil der Mensch über seine körperlichen Sinne die materielle Welt erfahren kann. Somit gehören auch die Wahrnehmung, das Fühlen und die Denkkraft zum Bereich der Seele
Zugleich ist sie auch übersinnlicher Teilaspekt des Mensch-Sein, indem sie dem Geist nahesteht, durch den wir zu Erkenntnis gelangen können und uns vom bloßen lernenden (sich erlebenden) zum schöpferischen (sich erfahrenden) Menschen entwickeln können.

Geist
Der wahre Seins-Zustand des Menschen, aus dem heraus auch Körper und Seele begründet werden. 
Durch die irrige Annahme, der Mensch wäre vom Göttlichen getrennt, spaltet sich der Geist in vornehmlich zwei Aspekte.
Einmal in den unveränderlichen reinen Geist, der ewig ist und sich niemals auflöst - auch dann nicht wenn wir uns an ihn nicht erinnern können. Er stellt die Einheit mit dem Göttlichen dar.
Zum anderen in den gespaltenen Geist in dem sich unsere Wahrnehmungen und die daraus resultierenden Konzepte von Angst, Schuld und Bedürftigkeit widerspiegeln. Manifestieren sich diese Konzepte in unser Leben, geschehen weitere Abspaltungen, die sich einmal durch den Weg der Selbstzerstörung (Krankheit, Leid und Tod) und dem Weg der Heilung (Erkenntnisprozesse) abbilden lassen.

Erkenntnis
Erfahrung innerhalb des Eins-Sein (mit der Quelle allen Seins). Nicht zu verwechseln mit der bloßen Erkenntnis innerhalb der Welt der Wahrnehmung, in der zwischen Objekt und Subjekt unterschieden werden kann (Dualität) und somit die Ursache für all unserer Lebenskonzepte und ihren Auswirkungen ist.