Fragen zu unserer integralen Aufstellung

Bild: Erik Karits auf Pixabay

Was bedeutet das Wort „integral“?

  • Die Anhaftungen im Leben geschehen von drei Bewusstseinszentren im Menschen aus - Körper, Seele und Geist – und trennen diese voneinander. In der Aufstellungsarbeit kann diese Trennung bewusst gemacht werden und Seelenanteile, die an die Vergangenheit gebunden sind, können wieder integriert werden. Körper, Seele (Psyche) und Geist (Verstand und die übersinnliche Anbindung) arbeiten dann als Einheit.

Besondere Merkmale unserer Aufstellungsarbeit

  • Derjenige, der selber aufstellt hat keinen Stellvertreter. Somit kann er oder sie ganz bei sich bleiben und die oft unbewusste Geschichte eines Stellvertreter-Ichs kann sich nicht mit der eigenen vermischen.
  • Wir unterscheiden zwischen Ich als illusorische Instanz, die es aufzulösen gilt und dem Selbst als Wirklichkeit, das hinter den auflösenden Konzepten und Mechanismen des Ich allmählich zum Vorschein kommt.
  • Wir arbeiten ausschließlich in kleinen Gruppen und nehmen uns ausgiebig Zeit um einerseits eine gewisse Tiefe im Prozess anzuschieben und gleichzeitig die Teilnehmer auf natürliche Weise in einem entspannten Zustand wieder entlassen zu können. 
  • Wir arbeiten vornehmlich in Anbindung mit dem Selbst sowie mit eigenen  Erfahrungs- und Wissenswerten dazu. Dabei verbinden wir empirische und faktenbasierte Aspekte aus der klassischen Psychologie (Transaktionaanalyse, Inneres Kind, Über-Ich, Psychotrauma u.a.) und der systemischen Aufstellungsarbeit (nach Chuck Spezzano und M. R. Janssen) mit dem universellen Wissen der Enneagramm-Arbeit (Sandra Maiitri, Eli Jaxon-Bear. OM C.Parkin u.a.) sowie des Inneren Weges im Sinne des christlichen, des indischen und sufistischen Mysterienwissens (Papaji, Gangaji, OM C. Parkin, Peter D. Ouspensky, Krishnamurti,  R. Steiner u.a.). 
  • Wir beginnen im Systemischen, jedoch mit dem Ziel, sich von allen Systemen geistig-seelisch abzunabeln. Nur so, unserer Erfahrung und unseres Wissens nach, ist längerfristig ein befreites Leben ohne Identifikation im Außen möglich. 

Wann ist eine Integrale Aufstellung zu empfehlen?

  • Da unsere Aufstellungsarbeit immer den wahrhaftigen und von allen Anhaftungen des Lebens befreiten Menschen anspricht, kann mit jedem erdenklichen Lebensthema gearbeitet werden. Auch als Supervision für alle, die selbst Aufstellungsarbeit anbieten, ist unsere Arbeit bestens geeignet.
  • Immer wenn es darum geht, Veränderung in sein Leben zu bringen, kann unsere Aufstellungsarbeit darin unterstützen.
  • Vorraussetzung ist eine grundlegende Ich-Stabilität, was auch bedeutet, dass keine Medikamente oder stimmungsaufhellende Nahrungsergänzungsmittel (Vitam B) eingenommen werden sollten. 

Was ist der Unterschied zwischen Ich und Selbst?

  • Das Ich kann auch als Selbstbild bezeichnet werden, weil es sich aus Bildern unserer Vergangenheit zusammensetzt aus der heraus unsere Persönlichkeit entstanden ist.
  • Die Unterscheidung Ich und Selbst geht auf den indischen Weisheitslehrer Ramana Maharshi zurück.
  • Das Ich steht da für den denkenden Verstand und das Selbst steht für das Herz, in Verbindung mit dem arbeitenden Verstand.
  • Der denkende Verstand entsteht aus der Entwicklung vom Kindsein zum Erwachsenen-Sein heraus, auf Grund der Prägung durch die Außenwelt. Durch ihn wird Lebenskraft vornehmlich verbraucht.
  • Mit Herz ist das Intelligenz- oder Bewusstseinszentrum gemeint, das erwacht wenn der Mensch sich aus den Konditionierungen seines denkenden Verstandes zu befreien beginnt.
  • Mit dem arbeitenden Verstand (auch: arbeitender Geist) ist das Mentalzentrum gemeint, das in Harmonie mit dem Herz- und Körperzentrum steht sobald die Lebenskonzepte und -Verstrickungen gelöst werden. Hier kann Lebenskraft gebündelt und verstärkt werden.

Warum wird das Ich als Illusion bezeichnet und das Selbst als Wirklichkeit?

  • Das Ich besteht aus der Gedanken- und Gefühlswelt der Vergangenheit, die nicht mehr existiert.
  • Im Selbst erleben wir uns in der Gegenwart, jener Wirklichkeit, die immer im gegenwärtigen Moment passiert.
  • Der gegenwärtige Moment ist weder an die Zeit unserer Entwicklung gebunden noch an den Raum, der durch unsere Identifizierungen mit der Außenwelt und ihren Geschichten entsteht.
  • Die Außenwelt ist ein Konstrukt der Vergangenheit, das uns von Kind auf prägt. 
  • Im Ich denken, fühlen und handeln wir immer durch das, was uns in der Kindheit geprägt hat. Somit wirkt die Vergangenheit in die Gegenwart hinein und bestimmt dadurch auch unsere Zukunft.
  • Indem wir die Vergangenheit als das erkennen was sie auch tatsächlich ist, nämlich nicht mehr existent, können wir auch die Lebenskonzepte und Konditionierungen erkennen, die unsere Gegenwart bestimmen.
  • Das bedeutet nicht, dass wir die Vergangenheit ignorieren können, denn das würde bedeuten, dass wir auch unsere Entwicklung ignorieren. Sie ermöglicht, dass wir schließlich in unser Selbst hinein erwachen können.
  • Im Erwachen des Selbst löst sich die Vergangenheit auf und somit auch alle Gegensätze und Widersprüche des Lebens. Wir sind dann im Gewahrsein durch uns selbst ohne dass wir uns mit der Außenwelt und unserer Geschichte, also der Vergangenheit, identifizieren müssen.

Warum hat das Fühlen einen so hohen Stellenwert?

  • Über das Fühlen gelingt es, in die Wahrnehmung eines vorbehaltlosen Beobachters zu kommen. Dadurch beruhigen und verändern sich längerfristig die Denkstrukturen des denkenden Verstandes.
  • Der Impuls, ins Gefühl zu gehen, soll es ermöglichen, den Konzepten des denkenden Verstandes keinen Vorzug zu geben. 
  • Das Gefühl für sich stehend, ist von keinem Konzept abhängig und kann deshalb dafür genutzt werden, auch Aspekten zu begegnen, die wir normalerweise über den denkenden Verstand versuchen, zu verdrängen und wegzurationalisieren. Ein essentielles Beispiel dafür sind Wertungen und Urteile von der Außenwelt, auf die schließlich unsere Konzepte und Konditierungen aufgebaut werden.

Was ist eine Konditionierung?

  • Konditionierung wird eine Prägung genannt, die durch Lernen bzw. Lernerfahrung entstanden ist.
  • Im Fall unserer Seelenkonzepte stützt sich diese Erfahrung auf bestimmte Reize, auf die erst ungewollt (Emotionszentrum), später, bei Wiederholung der Reizauslösung, hingenommen werden und sich ins Körperzentrum verlagern können.
  • Klassisches Beispiel einer natürlichen Konditionierung ist die Erfahrung als Klein-Kind, eine heiße Herdplatte oder einen scharfen Gegenstand berühren zu wollen. Hier dient die Reaktion auf den Reiz dem Überleben.
  • Unnatürliche Konditionierungen kommen aus der Außenwelt und beruhen auf dem Prinzip, Macht und Kontrolle über andere Menschen zu bekommen und diese zu erhalten.
  • Alle unnatürlichen Konditionierungen durch die Außenwelt setzen sich in der Innen-/Seelenwelt des Menschen fort und können dort zu Erscheinungen wie Burnout, Depression, Regression, Aggression, traumatisches Erleben uvm. führen
  • Prägungen für Konditionierungen entstehen in der Unbewusstheit der Kindheit.
  • Konditionierungen durch Prägungen aus der Ursprungsfamilie (Ich und seine Strukturen) setzen sich im eigenen späteren Lebensumfeld (Familie, Beruf, Gesellschaft ...) solange fest, bis sie durch Selbst-Gewahrsein ins Bewusstsein geholt werden.
  • Konditionierungen, die sich in den Bewusstseinszentren Kopf (Denken), Herz (Gefühl) und Körper (Impulse/Instinkte) fixieren und durch Handlungen im Außen (Körper) zum Ausdruck kommen, können als Konzepte bezeichnet werden. So gesehen, kann ein Menschenleben aus vielerlei Konzepten bestehen, die sich in unterschiedlichen  Lebensbereichen entsprechend zeigen. Ein Beispiel wäre z.B. ein liebender und fürsorglicher Vater, der in seiner Firma auf Grund gegebener Umstände zu impulsivem Verhalten neigt.

Gefühl versus denkender Verstand

  • Um in die Stille des Selbst-Gewahrsein zu gelangen, gehen wir in unserer Aufstellung immer wieder auch auf den denkenden Verstand ein.
  • Das dient dazu, die Denkstrukturen des „dreinplappernden“ Ich vom Gefühl, das auch in Verbindung mit dem „Innerern Kind“ steht, zunächst zu trennen.
  • Das hängt damit zusammen, dass im denkenden Verstand, Gedanke, Gefühl und Handlung immer zusammenhängen. Somit hängt an einem Gedanken immer ein Gefühl und an einem Gefühl immer auch ein Gedanke.
  • Da dieses Gedanken-Gefühl immer an das jeweilige Konzept gebunden ist, das das Ich für sich verteidigt, müssen Denken und Fühlen voneinander getrennt werden. Dies geschieht durch Fragen und kurze Erklärungen zu bestimmten Gegebenheiten von uns.
  • Erst im vorbehaltslosen Fühlen ohne den Themen des denkenden Verstandes, ist Selbst-Gewahrsein möglich.
  • Andererseits soll das Fühlen nicht als Fluchtmechanismus gebraucht werden, nur um obejektivierten Konzepten, die als unangenehm empfunden werden, nicht begegnen zu müssen.
  • Trotz der besonderen Herangehensweise steht als oberste Prämisse in unserer Aufstellungsarbeit: Jeder geht soweit und lange den Weg zu sich selbst, wie er oder sie es sich selber zugestehen möchte.

Aufstellungsarbeit im Zusammenhang mit Süchten und Drogen

  • In unserer geistigen Arbeit ist der Konsum von Drogen aller Art, aus unserer Sichtweise und Erkenntnis, nicht zweck- und zielführend und somit unerwünscht.
  • Wir arbeiten in unserer Aufstellungsarbeit mit dem Unterbewusstsein, das in steter Zusammenarbeit mit den Intelligenzzentren des Körpers  (Mental-, Emotional- und Körperzentrum) steht.
  • Drogen jedweder Art unterbrechen diese Verbindung und stimmulieren gleichzeitig bestimmte Areale, was je nach Art und Menge zu erwachensähnlichen, zu einseitig fokussierenden oder zu betäubenden Zuständen führen kann.
  • Das führt dazu, gerade auch im Hinblick psychedelischer und so genannter „bewusstseinserweiternder“ Drogen, dass ein Zurückfallen in den ursprünglichen Zustand bei Nachlassen der Wirkstoffen umso prägender und dadurch problematisch ausfallen kann. 
  • Bei der Einnahme von Stimmungsaufhellern (Vitamin B, Johanneskraut, Baldrian ...) raten wir ebenfalls von einer tieferen Prozessarbeit ab, da die Wahrnehmung durch Unterdrückung unerwünschter Gefühle vermindert und verfälscht werden kann.
  • Bei Süchten jedweder Art, so wie anderen psychosomatischen und geistig-seelischen Krankheitsbildern, empfehlen wir, durch bewährte Therapieformen der Schul- und Alternativmedizin zunächst zu einer Ich-Stabilität zu finden bevor eine Prozessarbeit, wie wir sie anbieten, angedacht werden kann. 

Zur Geistigen Arbeit in Haus im Wald

Was ist mit der „Quelle allen Seins“ gemeint?

  • Damit ist das Absolute gemeint, was in den Mysterien der Welt auch als Brahman, Gott, Allah ...u.a. , jenseits von Personifizierung bezeichnet wird.
  • Sie wird auch als die eine uneränderliche Wahrheit bezeichnet, die dem bewussten Menschen zu Lebzeiten zuteil werden kann.
  • Für den unbewussten Menschen spiegelt sich die eine Wahrheit im Ich und im Tod wider, im bewussten Menschen im Selbst und in derLosgelöstheit von der Vergangenheit seiner Lebenskonzepte.
  • Die Verbindung zur Quelle allen Seins spüren wir in Momenten, in denen wir uns nicht von uns selbst und von der Außenwelt getrennt erleben.
  • Nach Auflösung aller Lebenskonzepte können wir uns dauerhaft in der Kraft der Quelle allen Seins erleben. Wir sind dann verbundener Teil des Absoluten.
  • Als verbundener Teil des Absoluten erleben wir uns im wahren Sein.

Was ist der Körper?

  • Der Körper ist, aus mystischer Sicht, in seinen geistigen Anlagen der älteste Leib des Menschen und resultiert aus der Trennung zum Absoluten.
  • Durch jegliche Trennung entstehen Raum und Zeit und die Zweiheit. Somit ist sind alle festen Körper, so auch der Körper des Menschen, den Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zeit und der Zweiheit, also der Dualität, unterworfen.
  • Durch die Zweiheit in Form von Freude und Leid entstehen alle Konflikte in der Außenwelt wie auch in der Innenwelt von uns Menschen.
  • In Identifikation mit dem Körper ist auch der Mensch, Raum und Zeit unterworfen. Die Arbeit in Haus im Wald hat zum Ziel, dass sich die Identifikation mit dem Körper und somit die Identifikation mit Raum und Zeit auflösen. Dadurch lassen sich alle Konflikte lösen, da der Mensch sich in seinem wahren Sein erlebt.

Was ist die Seele?

  • Die Seele des Menschen ist das geistige Zentrum,das mit dem Körper und dem höherem Geist des Menschen verbunden ist.
  • In Verbindung mit dem Körper zeigt sie sich in den drei Bewusstseinszentren: • Körperzentrum (Überlebens-Ich) • Emotionalzentrum (Gefühle und Emotionen) • Mentalzentrum (Verstand und Geist).
  • In Verbindung mit dem höheren Geistigen sprechen wir auch vom unsterblichen Teil der Seele.
  • Im Körper wirkend verarbeitet die Seele über die Empfindungen, das Gemüt und den Verstand alle Eindrücke der Innen- und Außenwelt.
  • Alle Eindrücke, die in der Seele durchkraftet wurden zeigen sich in Form von Bewusstsein und Erkenntnis.
  • Alle Eindrücke, die von der Seele nicht verarbeitet werden können, ruhen in ihr oder trennen sich von ihr ab. 
  • In unserer Arbeit können ruhende, abgetrennte Seelenanteile wieder integriert werden.

Was ist der Geist?

  • Der Geist des Menschen drückt sich über den Verstand aus, weil im Gehirn, zusammen mit dem Nervensystem, alle Ein- und Ausdrücke des Menschen verarbeitet werden. 
  • Das ist der Grund, warum der Geist allzu oft mit dem Verstand gleichgesetzt und dadurch begrenzt wird.
  • Rein auf den Verstand bezogen kann auch vom denkenden Geist gesprochen werden.
  • Da Körper, Seele und Geist jedoch nicht vom Absoluten getrennt werden können, spielen auch das Übersinnliche und die Spiritualität inerhalb der Denk-Gefühlsprozesse des Menschen eine Rolle. Somit kann der Geist vor allem durch die Seele, weitestgehend unabhängig vom Verstand, als Aspekt der Unsterblickeit seinen Ausdruck finden.
  • Im Verlauf seiner Erkenntnis- und Bewusstseins-Prozesse kann sich der Mensch von seinen Bewusstseins- oder Intelligenzzentren und somit von seiner Persönlichkeit loslösen. Er denkt, fühlt und handelt dann aus sich heraus, unabhängig von allen Konzepten der Außenwelt und ohne jegliches Konzept in seiner Innenwelt. Er ist dann im Sein und der denkende Geist wird zum arbeitenden Geist.